Liebe Mitglieder der Hochschule Mannheim,
mit dem heutigen Tag übernehme ich das Amt der Rektorin an unserer Hochschule. Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben und bedanke mich für das Vertrauen, das die Gremien in mich gesetzt haben.
Der Aufgabe, diese Hochschule zu leiten, werde ich mich mit aller Kraft widmen. In meinen bisherigen unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten war die offene und respektvolle Kommunikation mit allen Beteiligten, auch in Konfliktsituationen, immer ein wesentlicher Aspekt für mein Handeln. Dieses werde ich selbstverständlich auch als Rektorin der Hochschule Mannheim weiterführen. Neben der Ernsthaftigkeit von Diskursen gehört dazu auch meine Freude an der Arbeit in der Hochschule, der gute Kontakt zu allen, die dort lernen und arbeiten, Wertschätzung, Engagement, Transparenz und Humor, und gern ein klares Wort, wenn erforderlich. Dies gilt sowohl nach innen als auch nach außen.
Unsere Hochschule weiter zu entwickeln ist ein anspruchsvoller Prozess, der es erfordert, dass alle gemeinsam auch neue Wege gehen. Die Hochschule muss sich in den nächsten Jahren vielen Herausforderungen stellen. Zur Sicherung der Studienanfänger*innenzahlen muss sie eine Positionierungsstrategie im regionalen und überregionalen Bereich durch eine stärkere Sichtbarkeit und Erkennbarkeit entwickeln. Außerdem muss sie ihr Ausbildungsangebot den veränderten gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnissen in Bezug auf Lebenslanges Lernen sowie den sich wandelnden Bedürfnissen studierender (junger) Menschen anpassen. Um diese Ziele zu erreichen, braucht die Hochschule die engagierte und motivierte Mitwirkung aller Beteiligten. Die Hochschule soll sich zu einem attraktiven Arbeitgeber entwickeln, bei dem über die Aufgabenverteilung hinweg ein kollegiales Miteinander gelebt wird, das von Wertschätzung geprägt ist. Daneben bedarf es außerdem einer strategischen Entwicklung der Internationalisierung sowie des Ausbaus und der Festigung der regionalen, überregionalen und internationalen Netzwerke. Unsere Forschungsstärke soll erhalten und weiter entwickelt werden.
In der nahen Zukunft wird es eine der zentralen Aufgaben sein, ein wirksames Digitalisierungskonzept zu entwickeln und umzusetzen. Daran arbeitet die Hochschule bereits, und dies soll verstärkt werden. Aus diesem Grund möchte ich für diese umfangreiche Aufgabe, die alle Ressorts und Abteilungen betrifft und uns vor große Herausforderungen stellt, neben den Prorektoraten Studium/Lehre und Forschung/Internationalisierung ein zusätzliches Prorektorat einrichten.
In meiner bisherigen beruflichen Laufbahn habe ich viele verschiedene Positionen bekleidet, die mir alle zusammen eine gute Voraussetzung für die neue Aufgabe bieten. Nach einem Studium der Erziehungswissenschaft, Schwerpunkt Gerontologie und Soziale Arbeit an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, wo ich auch später berufsbegleitend promovierte, war ich freiberuflich tätig in der Aus-, Fort- und Weiterbildung und wurde anschließend wissenschaftliche Referentin mit Leitungsaufgaben im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. in Frankfurt a.M., heute Berlin.
Der Hochschule gehöre ich seit 1996 an, zunächst der Hochschule für Sozialwesen Mannheim, jetzt Hochschule Mannheim, Fakultät für Sozialwesen. Zu meinen Fachgebieten zählen Theorie und Praxis Sozialer Arbeit, Gerontologie und Gesundheitswesen. Schwerpunkte meiner Lehr- und Forschungstätigkeiten sind neben den klassischen Methoden Sozialer Arbeit Klinische Sozialarbeit und Pflege in der Familie. Seit mehr als 15 Jahren leite ich eine wiss. Weiterbildung im Bereich Alter, die seit 2016 Bestandteil des europäischen Drittmittel-Projektes „Zukunft Alter“ mit dem Verbundmaster Angewandte Gerontologie ist. Darüber hinaus lehrte ich regelmäßig an den Universitäten Stockholm, Jönköping und Graz.
Seit meiner Berufung habe ich zahlreiche Aufgaben in der Selbstverwaltung der Hochschule übernommen. So war ich u. a. Dekanin, Gleichstellungsbeauftragte, Prorektorin und stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates und habe mich insbesondere für die inhaltliche Verbindung von Technik, Gestaltung und Sozialwesen eingesetzt und 2010 federführend an der erfolgreichen Beantragung einer wissenschaftlichen Weiterbildung zum „Geronto-Ingenieur“ mitgewirkt. 2014 wurde ich erneut Dekanin der Fakultät für Sozialwesen und engagierte mich hier u.a. in der Entwicklung eines grundständigen, berufsbegleitenden BA Soziale Arbeit im Blended Learning Format.
Im Verband Hochschule und Wissenschaft vhw, Verbandsgruppe Mannheim, engagiere ich mich seit 2008 und war dort langjährig Vorstandsmitglied. Als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie DGGG e.V, Berlin, der einzigen interdisziplinären wissenschaftlichen Fachgesellschaft im Bereich Alter, war ich von 2012-2018 u.a. für den Aufbau des interdisziplinären Ausschusses Alter und Technik verantwortlich.
Auch in der Region bin ich gut vernetzt. Unter anderem bin ich Mitglied im Verwaltungsrat der Mannheimer Abendakademie und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Soziales der Stadt Mannheim.
Zum Schluss noch ein wenig Privates:
Ich bin begeisterte Radfahrerin und mache beim Car-Sharing mit. In meiner Freizeit lese ich viel, gehe gerne ins Theater und bewege mich möglichst oft in der Natur. Meine große Familie mit Kindern und Enkeln ist neben dem Beruf ein wichtiger Lebensmittelpunkt.
Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!
Herzliche Grüße,
Astrid Hedtke-Becker
9. Juli 2019