Ausgezeichnet als Jahrgangsbester: Ende 2017 erhielt Heiko Maier den Fritz-Leonhard-Reuther-Preis für die beste Gesamtnote aller Studenten der Hochschule Mannheim. Im Interview verrät er der MAlumni-Redaktion, was ihm diese Auszeichnung bedeutet und wie er an seiner Karriere bastelt.

Herr Maier, wie hat Sie die Nachricht erreicht, dass Sie Preisträger des Fritz-Leonhard-Reuther-Preises sind? Und was haben Sie zuerst gedacht, als Sie erfahren haben, dass Sie Jahrgangsbester der HS Mannheim sind?

Da bei der Hochschule noch meine alte Adresse aus dem Bachelor-Studium hinterlegt war, erreichte mich der ursprüngliche Brief zunächst gar nicht; erfahren habe ich davon, als ich nochmals per Mail über die Preisverleihung informiert wurde. Von der Nachricht selbst war ich zunächst überrascht, insbesondere, da mein Abschluss an der Hochschule inzwischen mehr als ein halbes Jahr zurücklag. Außerdem war mir zwar nach dem Abschluss bewusst gewesen, dass ich einen hohen Notenschnitt hatte, mit dem besten des Jahrgangs hatte ich aber nicht gerechnet.

Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?

Es freut mich und gibt mir Selbstvertrauen für meine weitere Laufbahn, dass ich die Auszeichnung erhalten habe. Gleichzeitig ist sie natürlich auch ein Ansporn für mein weiteres Studium.

Ihre Bachelorarbeit trägt den Titel » Weiterentwicklung der Menschenerkennung in Videostreams unter Verwendung temporaler Informationen in einem heterogenen eingebetteten System«. Können Sie für Laien in ein paar Sätzen kurz erklären, worum es da geht und wofür das gut ist?

In unserer zunehmend automatisierten Welt ist es immer häufiger der Fall, dass intelligente Maschinen in der Nähe von oder gar zusammen mit Menschen arbeiten. Daher ist es wichtig, dass diese Maschinen in der Lage sind, Menschen in ihrer Umgebung wahrzunehmen, um beispielsweise auf deren Kommandos zu reagieren oder schlicht und ergreifend Unfälle zu vermeiden. In meiner Bachelor-Arbeit habe ich mich mit Methoden befasst, die das ermöglichen.

Wie fiel eigentlich die Entscheidung für ein Studium der Medizintechnik?

Da ich mich bereits während der Schulzeit gerne mit Programmiersprachen und technischen Dingen befasst hatte, stand die grobe Richtung des Studiums damit schon weitestgehend fest. Aus einem Interesse an Medizin entstand dann der Gedanke, diese beiden Gebiete mit einem Studium der Medizintechnik, im Bereich der Informationstechnik, zu verbinden.

Welche beruflichen Ziele hatten Sie vor Ihrem Studium? Haben sich Ihre Ziele während des Studiums geändert?

Vor dem Studium waren meine beruflichen Ziele noch recht unklar, da hatte ich, denke ich, noch gar nicht genug Erfahrung, um mir über mehr als „Ich würde gerne als Ingenieur beziehungsweise mit Technik arbeiten“ klar zu sein. Erst während des Studiums, eher sogar der letzten Semester, wurde ich mir dann mehr darüber bewusst, welchem Schwerpunkt dieses großen Studienbereichs ich mich widmen möchte oder wie ich später einmal arbeiten möchte. Auch, dass auf den Bachelor-Abschluss ein Master folgen sollte, war eine Entscheidung, die nicht von Beginn an feststand, sondern erst gegen Ende meines Bachelors gereift ist.

Wie ging es bei Ihnen nach dem Bachelorabschluss weiter und was machen Sie aktuell?

Nach dem Bachelor an der Hochschule Mannheim wollte ich ebenfalls die Erfahrung des Studiums an einer Universität machen und habe mich daher für einen Master der Elektro- und Informationstechnik am Karlsruher Institut für Technologie beworben. Dort studiere ich nun seit zwei Semestern.

Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre?

Nun ja, zunächst steht natürlich erst einmal der Abschluss des Masters im Fokus.
Ob ich danach eine Promotion anstreben oder mich eher direkt auf die Suche nach einem Arbeitsplatz begeben werde, lasse ich mir aktuell noch offen.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit?

Sowohl positive als auch negative, würde ich sagen, auch wenn die positiven deutlich überwiegen. Teils eine sehr anstrengende Zeit, aber sicher auch eine, aus der ich sehr viel gelernt habe, fachlich wie auch privat. Insbesondere die ersten Semester, zum ersten Mal an einer Hochschule beziehungsweise in Vorlesungen, in einer neuen Stadt und mit neuen Freunden sind eine Zeit, an die ich mich gern zurückerinnere.

Gibt es etwas, das Sie den Ihnen nachfolgenden Studenten an der Hochschule Mannheim mit auf dem Weg geben möchten? Ein Tipp wie man Fritz-Leonhard-Reuther-Preisträger wird zum Beispiel?

Ich würde sagen es ist wichtig, dass man es während des Studiums, zwischen all den Noten, Prüfungen und dem zeitweise hohen Stress schafft, sich die anfängliche Faszination für das Studium zu bewahren. Man studiert ja nicht nur wegen der Jobaussichten oder des Abschlusses, sondern auch aus eigenem Interesse an den Studieninhalten. Es hilft, wenn man das nicht vergisst, wenn mal  Stress und Belastung überhand nehmen.

Wissen Sie schon, was Sie mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500 € machen werden?

Genauere Pläne dazu habe ich tatsächlich noch keine. Ein Teil davon wird vermutlich in eine Reise mit Freunden fließen; beim Rest habe ich mich bisher noch nicht wirklich festgelegt.

MAlumni bedankt sich herzlich bei Heiko Maier für die ausführlichen Antworten und wünscht ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Zum Fritz-Leonhard-Reuther-Preis

Mit der Verleihung des Fritz-Leonhard-Reuther-Preises fördert der Verein der Freunde der Hochschule Mannheim den wissenschaftlichen Nachwuchs und zeichnet hochschulweit die beste Absolventin bzw. den besten Absolventen eines Studienjahres aus. Die mit 2.500 € dotierte Auszeichnung wird bereits seit 1978 vergeben und ist damit der älteste Preis an der Hochschule Mannheim.

Fritz Leonhard Reuther, geboren 1909 in Mannheim-Waldhof, war der erste Präsident des Vereins der Freunde der Hochschule Mannheim, der 1958 gegründet wurde. Insgesamt 20 Jahre leitete Reuther die Geschicke der Fördergemeinschaft. Er war Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender in der von seinem Großvater gegründeten Armaturen- und Messgerätefabrik „Bopp & Reuther GmbH„.Fritz Leonhard Reuther wurde am 14.02.1979 zum ersten Ehrensenator der Hochschule ernannt. Er starb 1983.