Christopher Kraft, Ehemaliger der Fakultät für Chemische Technik an der Hochschule Mannheim und Chemotechniker bei Roche in Mannheim, verrät MAlumni seinen Lebensweg. »Vielleicht kann ich ja damit beitragen, dass Studenten einen leichteren Start in den Beruf finden.« Diesem Wunsch schließt sich die MAlumni-Redaktion an und bedankt sich herzlich bei Herrn Kraft für seinen Lebensweg.

Nach meinem Abitur wollte ich zunächst mehr in der Praxis lernen, so dass ich mich zu einer Ausbildung als Chemielaborant bei Boehringer Mannheim (heute Roche) entschloss. Diese schloss ich recht gut ab und entschied ich mich, mit dem Studium der »Chemischen Technik« an der damaligen Fachhochschule Mannheim weiter aufzubauen. Meine schönsten Erlebnisse hatte ich während meines 2. Praxissemesters, das ich in Südaustralien absolvierte. Leider konzentrierte ich mich während des ganzen Studiums nebenbei zu sehr auf politische Aktivitäten und war mit dem Studium recht überfordert. Trotzdem schaffte ich im Jahr 2000 das anspruchsvolle Studium, aber ich verfügte nicht über das nötige Wissen, um als Ingenieur arbeiten zu können.

Daher suchte ich nach Stellen als Chemielaborant. Das war zunächst schwierig, da ich mit abgeschlossenem Studium als Chemielaborant überqualifiziert war und somit bekam ich viele Absagen. Erst bei einer Leasingfirma wurde ich angenommen und lernte so verschiedene Firmen aus der Region kenne, wie z.B. Roche, Fuchs und BASF. Für den Einstieg waren das sehr interessante Erfahrungen für mich. Andererseits waren die ständige Unsicherheit, die vielen Arbeitsplatzwechsel mit zwischenzeitlichen Zeiten der Arbeitslosigkeit und der geringere Verdienst belastend.

Nach 4 Jahren hatte ich dann das Glück, bei Roche in Mannheim in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Solch ein Glück haben viele Leasingkräfte nicht. Zunächst arbeitete ich praktisch als Chemielaborant in einer Abteilung der Qualitätskontrolle. Die Arbeit machte mir Spaß und so baute in dieser Abteilung mein Aufgabengebiet immer weiter aus. Inzwischen arbeite ich immerhin als Chemotechniker. Meine Hauptaufgaben bestehen momentan in dem Schreiben von Arbeitsvorschriften, sowie der Schulung von neuen Mitarbeitern und Azubis.

Könnte ich noch einmal anfangen, würde ich auf das Studium verzichten, denn ich bin mit meiner jetzigen Tätigkeit sehr zufrieden. Diese Tätigkeit entspricht meinen Fähigkeiten. Ich möchte nicht mit den schwierigeren Aufgaben unserer Ingenieure tauschen. Andererseits erlebe ich bei Roche täglich viele Ingenieure, die ihrer Arbeit gewachsen sind und sich engagiert und leidenschaftlich einbringen. Ein wichtiges Prinzip unseres Roche-Konzerns besteht in der Vielfalt der Mitarbeitenden. Demnach arbeiten sehr unterschiedliche Menschen miteinander und diese Zusammenarbeit klappt sehr gut.

Für kompetente und engagierte Studenten bietet die Hochschule Mannheim viele Möglichkeiten. Ich empfehle Studenten, neugierig zu sein, viel auszuprobieren und sich ein breites Wissen zu erarbeiten, denn es ist stets unklar, welches Wissen man später brauchen wird. Auch ist es sehr sinnvoll, sich neben dem Studium breit über die zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten in vielen Firmen zu informieren, z.B. über Messen, Praktika, Traineeprogramme. Die vielen Vorteile von Verbänden (z.B. des VDI) habe ich erst spät erkannt. Hier können Veranstaltungen besucht, in Arbeitskreisen mitgearbeitet und Kontakte geknüpft werden.

Sie möchten den aktuellen Studierenden Ihrer Alma Mater mit Ihrem Lebensweg ebenfalls neue Perspektiven eröffnen? Ein kurzer Text, ein Bild – wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen. Gerne können Sie sich an unseren »Lebensweg Fragebogen« orientieren.

Mehr zur »Lebenswege-Aktion« erfahren Sie hier.

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