Über mich:

Ich habe 2010 – nach Abschluss meines Abiturs – ein duales Studium bei BASF begonnen. Dies beinhaltete sowohl die Ausbildung zur Chemikantin als auch das Studium Prozesstechnik mit dem Schwerpunkt Verfahrenstechnik bei der FH in Bingen. Nach Abschluss des Bachelorstudiums begann ich in meiner ersten offiziellen Position bei BASF als Asset Management Assistent. Hier arbeitete ich knapp 4 Jahre und absolvierte parallel mein duales Studium Chemie-Ingenieurwesen über die provadis Hochschule in Frankfurt mit dem Abschluss Master of Science. Ich wechselte meinen Job und arbeitete 2 Jahre als Planerin im Engineering, um im Anschluss wieder direkt in der Produktion als Prozessmanagerin einzusteigen. Diese Stelle füllte ich 4 Jahre aus, bis ich 2023 die Position Global Specialist Technology einnahm. Hier kann ich alles bisher Gelernte anwenden. Ich betreue derzeit eine externe Firma bei der Planung einer Neuanlage nach Kauf der Lizenz für einen Produktionsprozess. Somit konnte ich in den letzten fast 14 Jahren viele Bereiche in einer Firma kennenlernen und Kenntnisse verknüpfen. Anlagenplanung, Wartung, Instandhaltung, Optimierung, Sicherheitsbetrachtungen, Reparaturen, Mitarbeiterqualifizierung uvm. waren meine bisherigen Schwerpunkte. Wenn ich zurückblicke, würde ich mich jederzeit wieder für ein duales Studium entscheiden, um Theorie und Praxis nachvollziehbar und effizient zu verbinden. So konnte ich persönlich wohl am meisten lernen.

Wie kam es dazu, dass Sie sich beim moveMINT-Mentoringprogramm engagieren? Was hat Sie an der Aufgabe als Mentor*in gereizt? Waren Sie selbst einmal in der Rolle der Mentee?

Ich kam durch Zufall und interne Frauennetzwerke auf das Mentoring-Programm an der Hochschule Mannheim. Als ich davon hörte, hat es mich sofort angesprochen und ich habe mich als Mentorin beworben. Vorab habe ich mit Kolleginnen und Kollegen Coachings abgehalten. Ich wurde bis dato für die Schwerpunkte Weiterentwicklung und Berufsorientierung angefragt. Bisher war ich selbst nicht Mentee, kann aber rückwirkend sagen, dass ich sicherlich von einem Mentoring zum Start in den Beruf und auch im Folgenden profitiert hätte. Dies und meine eigenen Erfahrungen haben mich in meiner Entscheidung, als Mentorin einzusteigen, bestärkt.

Wie haben Sie sich auf das Tandem vorbereitet und wie hat sich die Zusammenarbeit mit Ihrer Mentee gestaltet? Haben sich Ihre Erwartungen an das Programm erfüllt?

In die erste Runde ging ich unvorbereitet. Ich wollte offen und flexibel in das Programm starten, um meiner Mentee und mir alle Gestaltungsmöglichkeiten offen zu halten. Aufgrund der Tatsache, dass wir aus unterschiedlichen Fachrichtungen kamen, war das aus meiner Sicht auch gut so. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch und explizite Frage- und Problemstellungen der Mentee ermöglichten uns die gemeinsame Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Meine Erwartungen beliefen sich auf offene Gespräche, ehrliches Feedback und die Möglichkeit, einen positiven und hilfreichen Beitrag bei dem Werdegang der Mentee zu leisten. Da ich mittlerweile in der zweiten Mentoring-Runde angekommen bin, haben sich meine Erwartungen mehr als erfüllt.

Was haben Sie selbst aus dem Mentoring-Programm mitgenommen? Welche neuen Ideen, Impulse und Erkenntnisse haben Sie im Austausch mit Ihrer Mentee gewinnen können?

Meine Haupterkenntnis ist, dass es wichtig ist, an sich und seine Ideen und Vorstellungen zu glauben, ohne sich zu viel reinreden zu lassen. Ein positives Selbstverständnis führt zu einer gestärkten Ausstrahlung und mindert Zweifel an sich und der eigenen Leistung – im Außen und Innen. Die Kunst besteht darin, eine Idee für den eigenen Weg zu entwickeln und dennoch offen zu bleiben für Richtungswechsel.

Welchen Ratschlag möchten Sie generell allen MINT-Studentinnen in Hinblick auf Beruf und Karriere weitergeben? Wo sehen Sie die Chancen und Schwierigkeiten „weiblicher“ Karriereplanung?

Sobald man sich selbst und andere Frauen in MINT-Berufen immer selbstverständlicher nimmt und nicht sich selbst in gewünschten Positionen in Frage stellt, sondern einfach losläuft, kann man nur gewinnen. Andernfalls steckt man sich selbst in eine Schublade, die andere nur noch schließen müssen. Der Rest kommt von alleine, auch wenn das einfacher klingt als es ist. Und um dies auszugestalten, gibt es dankenswerterweise Mentoring-Programme wie moveMINT an der Hochschule Mannheim.

Was möchten Sie zukünftigen moveMINT-Tandems mit auf den Weg geben?

Immer offen zu sein füreinander. Denn auch hier gilt aus meiner Sicht: Der Rest kommt von alleine. Aus meiner Erfahrung heraus können dann beide Seiten profitieren.

Herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Fragen und für das Engagement als Mentorin bei moveMINT! Wir freuen uns auf den weiteren Austausch und die Zusammenarbeit.

moveMINT-Sponsor 2023/24

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