Ende November 2016 wurde Jens Staubach als Jahresbester mit dem Fritz-Leonhard-Reuther-Preis ausgezeichnet. Im Interview verrät er der MAlumni-Redaktion, was ihm diese Auszeichnung bedeutet und hat darüber hinaus den ein oder anderen Tipp für alle, die ihm Nachfolgen wollen.

Wie hat Sie die Nachricht erreicht, dass Sie der diesjährige Preisträger des Fritz-Leonhard-Reuther-Preises sind?

Da ich bereits seit einem halben Jahr nicht mehr in Mannheim wohnte, hat mich die Nachricht über die Anschrift meiner Eltern erreicht. Mein Vater rief mich an.

Was haben Sie zuerst gedacht, als Sie erfahren haben, dass Sie der beste Student der HS Mannheim 2015/16 sind?

Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, da ich bereits im vorangegangenen Wintersemester das Bachelorstudium abgeschlossen hatte und die Preisverleihung erst im November stattfindet. Deshalb wurde ich von der Einladung überrascht. Natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut.

Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?

Ich freue mich, dass ich, auf der Grundlage von Realschulabschluss und Hochschulreife über Telekolleg, eine hervorragende Leistung erbringen konnte. Das stärkt sicher mein Selbstvertrauen und erleichtert mir die künftige Stellensuche. Ich fühle mich aber auch sehr geehrt, mit dem ältesten Preis an der Hochschule Mannheim ausgezeichnet worden zu sein.

Was werden Sie mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500 € machen?

Genaue Pläne für die Verwendung des Preisgeldes habe ich noch nicht gemacht. Ich plane zurzeit jedoch eine Urlaubsreise nach Japan und werde es wahrscheinlich dafür verwenden.

Ihre mit der Traumnote 1,0 bewertete Bachelorarbeit am Institut für Prozessmesstechnik und innovative Energiesysteme trägt den Titel »Erprobung eines MIR-ATR-Sensors zur Verfolgung der Glucose- und Ethanolkonzentration bei Hefe-Fermentationen«. Können Sie für Laien in ein paar Sätzen kurz erklären was Sie darin gemacht haben und wofür das gut ist?

Um Hefe-Fermentationen (bspw. zum Bierbrauen) zu überwachen werden unter anderem die Glucose- und Ethanolkonzentration  gemessen. In meiner Arbeit habe ich einen vom Institut PI entwickelten Sensor, der diese Aufgabe erfüllen soll, getestet.  Der Vorteil des Sensors im Vergleich zu bisherigen Methoden  liegt in den geringeren Kosten und der schnellen Verfügbarkeit der Messdaten.

2008 haben Sie bereits die Ausbildung zum Chemikant als Prüfungsbester abgeschlossen und sind dafür von der IHK Rheinhessen geehrt worden. Wie sieht Ihre Planung für die Zukunft aus? Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre?

Mit der Ausbildung zum Chemikant habe ich meinen Schwerpunkt auf die Gebiete Chemie und Verfahrenstechnik gesetzt. Einer meiner Grundsätze ist, mich auf den nächsten Schritt zu konzentrieren und über den weiteren Weg nur ansatzweise nachzudenken. Derzeit absolviere ich an der Technischen Universität Kaiserslautern das Masterstudium im Fach Bio- und Chemieingenieurwissenschaften.

Gibt es etwas, das Sie den Ihnen nachfolgenden Studenten an der Hochschule Mannheim mit auf dem Weg geben möchten? Ein heisser Tipp wie man Fritz-Leonhard-Reuther-Preisträger wird zum Beispiel?

Die ersten Semester (Grundstudium) sind am wichtigsten. Falls man den Stoff aus diesen Semestern gut lernt, hilft dies einem sehr in den folgenden Semestern. Auch sollte man sich eine Motivation zum Lernen suchen. Mir hat bspw. eine Lerngruppe sehr geholfen, vor allem für Fächer, die mich nicht so interessiert haben.

 

MAlumni bedankt sich herzlich bei Jens Staubach für die ausführlichen Antworten und wünscht ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.