Großbild Meeresrauschen. Dann eine Frauenstimme aus dem Off: „Als meine kleine Tochter mir sagte, dass sie wie ich Wissenschaftlerin werden wollte, stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich sagte ihr, es seien ‘happy tears’ ”. Der wahre Grund: Die Geologin Jane hat auf ihrem wissenschaftlichen Weg weit mehr als nur frauenfeindliche Witzchen stumm erlitten….
Schon die ersten Minuten des Films kriechen unter die Haut und machen klar, dass uns keine leichte Kost erwarten würde. Dennoch haben wir vom Koordinationsteam uns dazu entschieden, den Film zu zeigen, da er wie eine summarische Darstellung aller heute noch wirkenden Diskriminierungsarten wirkt und für die Geschlechter-Ungerechtigkeiten des 21. Jahrhunderts weiter sensibilisiert.
Raychelle Burks als weitere Protagonistin berichtet bspw., wie sie als Frau und Woman of Color mehr als ein Mal doppelt-diskriminiert wurde: Stumpf-stereotyp wurde sie mit der Reinigungskraft verwechselt, wenn sie abends im Labor war, oder kritisch hinterfragt, wenn sie einen Fakultätsparkplatz in Anspruch nehmen wollte.
„Picture a scientist“ handelt von drei Wissenschaftlerin auf ihrem Karriereweg, besonders aber von den Hürden, die sie auf diesem Weg überwinden mussten – wenn sie es sich denn zutrauten, denn manche verloren auch den Mut.
Als Fachfrau gegen sexuelle Diskriminierung und Belästigung und zur Begleitung bei dem schweren Thema haben wir daher für den Filmabend #MartinaMüller von der #HSMA /BEKOM (Bedrohungs- und Konfliktmanagement) eingeladen. Auch sie zeigte sich berührt vom Film und ermutigte die Studentinnen, früher laut und deutlich zu werden. Wo ein Kompliment oder Witz endet und Belästigung oder Diskriminierung anfängt, ist für viele, auch für viele Männer ein schmaler Grat. Intuitiv wissen wir jedoch, wann sich etwas nicht mehr adäquat anfühlt – unser Gefühl zeigt uns auf, wann etwas nicht im Konsens und gegen unser Wohlgefühl, unsere Zustimmung passiert. Aus falsch verstandener Höflichkeit sollte sich keine Frau diese gesunde Grenzziehung verbieten.
Wir freuen uns auf die Wiederholung dieses intensiven Abends am 10. Februar!
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