Jury aus den Mitgliedern der Literaturgruppe der Hochschule Mannheim und der Geschäftstelle des VdFs kürten die Gewinner des 5. Literaturwettbewerbs der Hochschule Mannheim.
Letztendlich war die Aufgabe für die sieben Jurymitglieder nicht leicht: In den beiden Kategorien Prosa und Lyrik waren insgesamt 28 sehr unterschiedliche Texte zu den vorgegebenen Themen »Parasiten« oder »Grenzen«,von denen der ein oder andere sogar den Brückschlag zwischen beiden Themen versuchte.
Die Jury war sich bewusst, dass literarische Texte keinen objektiven Bewertungskriterien unterliegen. So war jedes Jurymitglied erst einmal frei in seinen Bewertungen und Punktevergabe. Grundlage für die einzelnen Bewertungen waren nur die anonymisierten literarischen Texte. Anschließend wurden die z.T. sehr knappen Ergebnisse in großer Juryrunde diskutiert – schließlich kristallisierten sich die Gewinnertexte heraus.
Der 1. Platz in der Kategorie Lyrik ging an das Gedicht Bloodsucker von Markus Wachendorf, der sich auch in der Prosa mit dem mysteriösen Text »Chimera« voller beeindruckender Bilder und Wortwahl auf dem dritten Platz behauptete. Prosa wie Lyrik bestechen durch ihr »very elaborated English«.
Das Gedicht Bloodsucker ist gekennzeichnt durch einen u.a. in Versmaß und Rhythmus perfekt getroffenen Shakespearian style, von dem Sie sich gerne selbst überzeugen können:
Bloodsucker
Sheddest thou thy mortal coils
Over dank, unsacred soils
Come the dusk and come the night
Scoundrel, stalker, parasite
Thou wanderst under fullest moon
Makest noble women swoon
Nimble art thou with thy bite
Scoundrel, stalker, parasite
From blood raisest thou thy spawn
Vex from darkness and of dawn
Wicked fiend of greatest blight
Scoundrel, stalker, parasite
Auch der 2. Platz in der Kategorie Lyrik wurde an ein englischsprachiges Gedicht vergeben. Putri Nur Julitas Verse »Limiting my limits« bestechen mit ihrer kraftvollen Poesie. Der Leser, spätestens aber der Zuhörer, wenn Putri Nur Ihre Texte rezitiert, wird emotional tief davon berührt, wie die Verfasserin Selbstzweifel und auch das Gefühlt der Verlorenheit darstellt, gleichzeitig aber mit Worten kontert und aus dem Selbst heraus Kraft schöpft.
Limiting my Limits
I am not the best singer,
That doesn’t mean i will not sing.
I am not the most disciplined,
That doesn’t mean i will not dream.
I am not the best dancer,
That doesn’t mean i can’t dance.
I am not the most loveable,
That doesn’t mean i have no chance.
Our days are limited,
And our lives can’t be edited.
Live it wisely.
Live it precisely.
Never amount to much.
Never become a nasty bunch.
Remember the friendship,
The wonderful promises that you always keep.
Teach them with your voice,
Always with poise.
Break free of the limits!
You have set for yourself.
I am not the best poet,
That doesn’t mean i will not write.
I am not the strongest person,
That doesn’t mean i will not fight.
Platz drei ging an das umfangreiche Gedicht »Ausgegrenzt« von Hanna Schumacher, das die Jury v.a. durch seine »sauberen Verse« und die gute Darstellung von Seelenzuständen überzeugt hat. In Kürze können Sie es in der Teilnehmerbroschüre zum 5. Literaturwettbewerb nachlesen. Das Erscheinen wird auf dieser Seite angekündigt.
Eine Überaschung gab es in der Kategorie Prosa. Nach vergebenen Punkten und langer Diskussion lagen zwei Texte gleich auf, so dass der 1. Platz zweimal vergeben wurde. Freuen dürfte sich zum einen (leider in Abwesenheit) Franziska Schmid, die für Ihre Kurzgeschichte »Whiskey« ausgezeichnet wurde, die alle Jurymitgleider mit ihren Nebensträngen und Andeutungen in den Bann geschlagen hatte.
Zum anderen Jan Grieser, der es sich nicht nehmen ließ, seine überwältigende religionskritische Parabel »Der große Präsident«, die auch politisch interpretiert werden kann, im Ganzen zu lesen. Anschließend erwartete auch die Jury ein ganz besonderer Moment: Grieser genehmigte seinen Lesern bzw. Zuhöreren quasi den intimen Blick auf seinen Schreibtisch und verriet ausführlich, was er als Autor sich im Detail beim Schreiben gedacht hat.
Alle Gewinner freuten sich über die vom Verein der Freund der Hochschule Mannheim e.V. gesponserten Buchgutscheine und ließen gemeinsam mit den Jury-Mitgliedern, der Literaturgruppe der Hochschule und freunden den Abend bei einem Glas Sekt feierlich ausklingen.
Sie haben Interesse an den Gewinnertexten, die aufgrund Ihrer Länge hier nicht gezeigt werden können, bzw. an den restlichen zur Veröffentlichung freigegebenen Texten? In Kürze erscheint das Heft zum 5. Schreibwettbewerb der Hochschule Mannheim – malumni.de hält Sie auf dem laufenden.