Über mich:

Ich arbeite als Senior Scientist II, also als Wissenschaftlerin und Project Lead im Bereich R&D (Forschung und Entwicklung), genauer Small Molecules Drug Product Development, beim globalen Biopharmaunternehmen AbbVie in Ludwigshafen.
Ich habe Pharmazie in Marburg studiert inklusive eines halbjährlichen Forschungsaufenthaltes in London. Im Anschluss habe ich in Marburg in Pharmazeutischer Technologie und Biopharmazie mit dem Arbeitsfeld Gene and Drug Delivery promoviert. Anschließend bin ich als Post-Doc nach Paris gegangen, um dort an Nanotechnologie und Imaging zu arbeiten.
Als nächstes bin ich dann zu Abbott nach Ludwigshafen gekommen. Aus Abbott ging später AbbVie hervor. Dort habe ich im Bereich R&D und Drug Product Development mit herausfordernden kleinen (chemischen) und großen (biologischen) Molekülen gearbeitet und in verschiedenen Rollen die Phasen der pharmazeutischen Entwicklung erleben und begleiten können, von den frühen Phasen auf dem Weg Richtung Marktprodukt. Wir entwickeln (patientenzentriert) Arzneiformen für die Behandlung verschiedenster Krankheiten (z.B. Onkologie, Virologie, Immunologie, Neurologie), häufig mit der Aufgabenstellung, die Löslichkeit und Bioverfügbarkeit der Arzneistoffe zu verbessern.

Wie kam es dazu, dass Sie sich beim moveMINT-Mentoringprogramm engagieren? Was hat Sie an der Aufgabe als Mentorin gereizt? Waren Sie selbst einmal in der Rolle der Mentee?

Maike Kassebom vom Verein der Freunde hatte mich vor etwa zwei Jahren angesprochen und ich fand das Konzept spannend. Gerade die Förderung junger Frauen für den MINT-Bereich finde ich sehr wichtig. Mich hat es gereizt, meine Erfahrung und mein Wissen dazu weiterzugeben, und die Mentees beim Einstieg zu unterstützten. Zusätzlich bekomme ich auch immer interessante Impulse und gewinne neue Blickwinkel durch die Mentees.
Ich selbst war nie in der Rolle der Mentee, hätte es aber rückblickend hilfreich gefunden.

Wie haben Sie sich auf das Tandem vorbereitet und wie hat sich die Zusammenarbeit mit Ihrer Mentee gestaltet? Haben sich Ihre Erwartungen an das Programm erfüllt?

Ich habe mir dazu Informationen durchgelesen und auch die Angebote durch das moveMINT-Team genutzt. Zusätzlich habe ich mir überlegt, was mir wichtig ist, z.B. wertschätzender Austausch auf Augenhöhe. Die Zusammenarbeit mit meinen Mentees habe ich als sehr positiv empfunden und wir konnten individuell auf Wunschthemen eingehen, z.B. auf das Thema Bewerbung. Unsere Treffen fanden in der Regel online über Zoom statt. Meine Erwartungen haben sich auf jeden Fall erfüllt, ich habe das Mentoring als sehr bereichernd empfunden.

Was haben Sie selbst aus dem Mentoring-Programm mitgenommen? Welche neuen Ideen, Impulse und Erkenntnisse haben Sie im Austausch mit Ihrer Mentee gewinnen können?

Mir hat das Mentoring viel Freude gemacht und ich habe auch viel Neues gelernt, da ich mich ja ebenfalls in einer neuen Rolle befand. Ich war beeindruckt von der Klarheit und Reflektiertheit meiner Mentees und habe für mich neue, spannende Sichtweisen auf den Beruf gehört. Ich konnte mir Impulse aus der Begeisterungsfähigkeit der Mentees und einen offenen Blick für berufliche Themen in den Berufsalltag mitnehmen sowie das Bewusstsein, wie wichtig das eigene Gestalten des beruflichen Weges ist.

Welchen Ratschlag möchten Sie generell allen MINT-Studentinnen in Hinblick auf Beruf und Karriere weitergeben? Wo sehen Sie die Chancen und Schwierigkeiten „weiblicher“ Karriereplanung?

Mein Ratschlag ist es, solche Möglichkeiten wie Mentoring und Vernetzung aktiv zu nutzen und auch auf die eigene Sichtbarkeit im Karrierekontext zu achten. Zusätzlich finde ich es wichtig, bei den beruflichen Themen auch danach zu gehen, was einen selbst begeistert. Und dann proaktiv die eigene Karriere gestalten, Chancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten ansprechen und ergreifen.

Was möchten Sie zukünftigen moveMINT-Tandems mit auf den Weg geben?

Nutzt die Möglichkeiten, die das Mentoring beiden Seiten bietet. Und habt eine gute Zeit dabei!

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen. Wir freuen uns, dass Sie moveMINT weiterhin als Mentorin begleiten werden und auf den zukünftigen gemeinsamen Austausch.

moveMINT wird seit 2022 von der Freudenberg Group gefördert.