Zum Mentorinnen-Team:

Freudenberg unterstützt das moveMINT-Mentoringprogramm an der Hochschule Mannheim mit einem Mentorinnen-Team, das verschiedene Altersklassen, Ausbildungs- und Karrierewege mitbringt und so je nach Bedarf der Mentee entsprechend eingesetzt werden kann. Alle haben natur- oder ingenieur­wissen­schaftliche Studiengänge (Maschinenbau; Chemie/-Ingenieurwesen; Materialwissenschaften; Kunststoff­technik etc.) an Fachhochschulen oder Universitäten studiert, zum Teil auch promoviert, und verfolgen nun unterschiedliche Karrierewege. Einige arbeiten in der Voraus­entwicklung fachlich, andere im produktionsnahen Umfeld, wieder andere haben eine Führungskarriere eingeschlagen und/oder die fachliche Arbeit nahezu vollkommen verlassen. Das Team setzt sich außerdem nicht nur aus Kolleginnen von Freudenberg Technology Innovation (FTI), sondern auch aus den Freudenberg-Teilkonzernen zusammen.

Wie kam es dazu, dass Sie sich beim moveMINT-Mentoringprogramm engagieren? Was hat Sie an der Aufgabe als Mentorinnen-Team gereizt? Waren Sie selbst einmal in der Rolle der Mentee?

Wir arbeiten alle in technischen Berufen in einem überwiegend männlichen Umfeld und kennen daher die Vor- wie auch Nachteile dieser Sonderrolle sehr gut. Insbesondere wissen wir, wie wichtig und wertvoll Netzwerke sind, um sich mit Menschen mit anderem Hintergrund und anderen Erfahrungen austauschen zu können. Jede von uns hat schon von Ratschlägen oder Impulsen erfahrener Kolleginnen profitiert oder weniger erfahrene Kolleginnen an unseren Erfahrungen teilhaben lassen. Und diesen Austausch möchten wir in unserer Mentorinnen-Rolle gerne weiter fördern und die Themen und unsere Erfahrungen damit an die Mentees weitergeben.

Keine der Mentorinnen in unserem Team war selbst einmal in der Rolle einer Mentee, aber alle hätten sich das während ihres Studiums gewünscht. Und deswegen stand auch nie zur Diskussion, die Anfrage der Hochschule Mannheim nicht anzunehmen. Einige wenige von uns haben aber bereits in der Vergangenheit Mentees anderer Hochschulen oder Universitäten betreut.

Wie haben Sie sich auf das Tandem vorbereitet und wie hat sich die Zusammenarbeit mit Ihren Mentees gestaltet? Haben sich Ihre Erwartungen an das Programm erfüllt?

Wir haben uns in der Gruppe ausführlich Gedanken gemacht, welche Themen für die Mentees interessant sind. Nach Abstimmung der relevanten Themen mit den Mentees haben wir meist intensiv über diese Themen nachgedacht und im Kreis unserer Mentorinnen in einem separaten Termin darüber diskutiert und gesammelt, wer zu welchem Thema möglichst viele Erfahrungen und Ideen beitragen kann.

Unsere Erwartungen an das Programm haben sich voll erfüllt, da der gemeinsame Austausch sehr gewinnbringend für alle war und viel Spaß gemacht hat, insbesondere weil wir eine so breite berufliche wie auch private Vielfalt an Lebenswegen einbringen konnten. Trotz der herausfordernden Situation wegen Corona und der ausschließlichen Online-Treffen hat sich im Team zwischen Mentees und Mentorinnen eine sehr angenehme Vertrautheit eingestellt. Trotz allem hoffen wir aber noch auf ein gemeinsames Treffen, um uns endlich persönlich kennenzulernen.

Motiviert durch diese positiven Erfahrungen möchten wir das Programm auch gerne in der nächsten Runde weiter unterstützen.

Was haben Sie aus dem Mentoring-Programm mitgenommen? Welche neuen Ideen, Impulse und Erkenntnisse haben Sie im Austausch mit Ihren Mentees gewinnen können?

Die Impulse und Ideen sind ganz verschieden. Auf der praktischen Ebene bietet der Kontakt zu den Mentees natürlich direkt die Möglichkeit, von zukünftigen Bewerberinnen zu erfahren, was sie von ihrem zukünftigen Job erwarten, wie die Sichtweise der Mentees auf Studium und Job ist und was sich im Studium seit der eigenen Zeit an der Hochschule / Universität verändert hat (zum Beispiel Einführung Bachelor und Master, englischsprachige Vorlesungen, …).

Darüber hinaus hat uns die gemeinsame Diskussion der ausgewählten Themen aber auch dazu angeregt, intensiver über diese nachzudenken und durch den Austausch untereinander von den Erfahrungen zu profitieren. Außerdem sind auch Themen angesprochen und diskutiert worden, die wir selbst als Mentorinnen noch gar nicht „auf dem Schirm hatten“, aber die in der Zukunft auch viel Relevanz für uns haben könnten. Dieser Austausch hat uns also auf verschiedenen Ebenen erfahren lassen, wie wertvoll Netzwerke, beziehungsweise Frauennetzwerke sein können. Vorbilder und Austausch sind wichtig und wir sind uns einig, dass wir bei Freudenberg Potenzial in der Gründung solcher Frauennetzwerke sehen und das Thema gemeinsam weiterverfolgen wollen.

Welchen Ratschlag möchten Sie generell allen MINT-Studentinnen in Hinblick auf Beruf und Karriere weitergeben? Wo sehen Sie die Chancen und Schwierigkeiten „weiblicher“ Karriereplanung?

Ratschläge und Erfahrungsberichte können helfen, aber jede sollte ihren eigenen Weg gehen, der zu ihr und für sie passt. Aber der Weg ist meist weniger beschwerlich, wenn man Verbündete hat und die Möglichkeiten und Herausforderungen schon ein wenig kennt.

Was möchten Sie zukünftigen moveMINT-Tandems mit auf den Weg geben?

Seid mutig und offen für Diskussionen – es ist ein gemeinsames Lernen. Austausch ist wichtig, da meistens andere ähnliche Situationen auch bereits erlebt haben und Ihr Euch gegenseitig Hilfe und Unterstützung geben könnt.


moveMINT wird gefördert von Wirkung hoch 100, der Jubiläumsinitiative des Stifterverbands.